„Sieben Tage einer Ehe“ heißt der neue Roman von Mary Beth Keane, und wieder einmal gelingt es ihr, eine mitreißende Geschichte mit Tiefgang zu erzählen. Das kann man ebenso über ihr Debüt „Mit dir bis ans andere Ende der Welt“ behaupten, welches soeben als Taschenbuchausgabe erschienen ist.
Doch zunächst zu „Sieben Tage einer Ehe„: Malcolm ist Besitzer der Bar „Half Moon“ in seiner Heimatstadt Gillam im Einzugsgebiet von New York. Die Geschäfte laufen schlecht, die Schulden werden immer größer. Und dann verlässt ihn auch noch seine Frau Jess.
Malcolms Welt gerät aus den Fugen. Dann zieht zudem ein schwerer Schneesturm auf und legt die ganze Stadt lahm. Der gleichsam stillgelegte Barkeeper könnte jetzt in sich gehen und nach Lösungen für seine zahlreichen Probleme suchen. Ob es ihm gelingen wird?
Dieser mit viel Herz erzählte Roman thematisiert so einiges: Es geht um Beziehungskrisen, vergeblichen Kinderwunsch, Bargeschichten und auch noch um einen veritablen Kriminalfall. Die souveräne Autorin hat alles im Griff und überzeugt vor allem mit der treffenden Darstellung ihrer Held*innen.
„Mit dir bis ans andere Ende der Welt“ ist anno 2009 im Original erschienen. Mary Beth Keane erzählt hier die Geschichte irischer Auswanderer, die in Amerika einen Neuanfang wagen. Der Held des Romans heißt Michael Ward, der einst in Irland zum „fahrenden Volk“ zählte. In seiner neuen Heimat wird er sesshaft werden und als Tunnelarbeiter arbeiten.
Auch hier überzeugt die gefühlvolle, aber nie kitschige Erzählweise, mit der die Keane ihre Geschichte vorantreibt. Die eindrückliche Darstellung der ärmlichen Verhältnisse im Irland der 50er Jahre haben mich besonders überzeugt. Kurz gesagt: Mary Beth Keane ist eine fabelhafte Schriftstellerin.
Keane, Mary Beth: Sieben Tage einer Ehe (Eisele Verlag) 24€
Keane, Mary Beth: Mit dir bis ans andere Ende der Welt (Eisele Verlag) 18€
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